Andruck Druckerei lässt fast alle Elemente weg

[Scribee]

Hallo,
ich bin ratlos und negativ überrascht. Habe vor Jahren Etiketten mit Scribus 1.4.6 erstellt, diese bestehen aus mehreren Textrahmen, einfachen Formen, mit Inkscape erstellte *.svg-Dateien, mit Scribus erzeugte EAN-Codes, Pixelbildern.
Die Etiketten hatte ich bisher selbst mit Laserdrucker gedruckt - optisch war alles auf Papier wie gewünscht.
Jetzt wollte ich sie erstmals im Leben an eine Druckerei geben und "richtige" Etiketten drucken lassen.
Dazu auf Scribus 1.6.1 umgestiegen und Etiketten neu gestaltet, aber die meisten der bisherigen Elemente übernommen (Bilder, Textrahmen, *.svg-Dateien, einfache Formen).
Die Druckerei (labelexpress.eu) wollte als Vorgabe (https://labelexpress.eu/de/dateivorbereitung) u.a. die vermutlich hier relevanten Dinge:

"Werke im PDF-Format (Version 1. 6)"
"in Kurven umgewandelte Schriftarten"
"eine gesonderte oberste Ebene mit einem Rahmen, der die Schnittkanten für das Stanzwerkzeug zeigen soll"
"Farben in CMYK"

Für die Druckerei PDF erstellt über Export -> Als PDF speichern ->

Es erscheint Fenster "Druckvorprüfung", es werden vereinzelte Tranparenzprobleme angezeigt, die ich erst mal "ignoriere" (ist vielleicht auch ein Problem, aber wohl nicht DAS Problem das ich gerade habe). In diesem Fenster ist außerdem "schon immer" "Postscript" voreingestellt, wieso, weshalb, warum weiß ich nicht - evtl. ist hier schon einer der Fehler und ich hätte besser PDF 1.6 wählen sollen?
Danach geht es zu den Einstellungen für "Datei als PDF speichern".
Dort habe ich "Kompatibilität PDF 1.6" ausgewählt, "Schriftarten in Kurven umwandeln" aktiviert, Farbe Ausgabe vorgesehen für Drucker eingestelt und ansonsten soweich ich noch weiß alle anderen Einstellungen belassen.

Das PDF erscheint am Bildschirm und auf Laserdruck ok, aber beim Testdruck durch die Druckerei kam dann nur Müll - nur wenige Elemente auf den Seiten wurden gedruckt. Ich selbst kann die PDFs nach wie vor drucken und alles erscheint.

Ich arbeite auf Windows 11, Scribus 1.6.1., Farbmanagement ist aktiviert (Button erscheint dunkler, "eingedrückt").
Mir ist aufgefallen, dass die Elemente, die gedruckt wurden, sich von den Elementen die nicht gedruckt werden dadurch unterscheiden, dass bei ihnen im Fenster "Inhaltseigenschaften" nur der Text "Wählen Sie ein Element aus, um dessen Eigenschaften zu sehen" erscheint.
Bei allen anderen Elementen werden in diesem Fenster dagegen verschiedene änderbare Bild-, Text- oder bei Gruppeneigenschaften angezeigt. Das macht wohl den Unterschied, ich weiß aber nicht welchen und keine Ahnung warum und wie ich das lösen kann, so dass alles gedruckt wird, wie es am Bildschirm erscheint.

Kann mir jemand bitte Hinweise geben, in welche Richtung ich hier arbeiten muss, damit aus den Etiketten vielleicht doch noch ein richtiger Druck wird?

Gerne liefere ich auch alle ggf. fehlenden Infos oder Beispieldateien, wenn es für die Hilfe gebraucht wird.
Gruß
Scribee

[Virgil]

Hallo Scribee!

Kann mir jemand bitte Hinweise geben, in welche Richtung ich hier arbeiten muss […]?

Nach dem, was du schreibst, würde ich den Fehler im Ebenen-Aufbau des Dokuments und schließlich der Druckdatei suchen. Die Druckerei verlangt ja eine oberste Ebene für die Stanze, und solange du das PDF mit Postscript-Einstellungen exportierst werden die eventuellen Ebenen wohl kaum in die Druckvorlage übernommen. Sprich: Alles in der obersten Ebene wird als Schnittvorlage angesehen und darum auch nicht gedruckt. Für diese Richtung spricht außerdem deine Beobachtung mit der Auswählbarkeit der Elemente.

Wie angefragt: ein Hinweis. Mehr kann die Glaskugel nicht ausspucken, bevor ich nicht in die Dateien geschaut habe.

Viele liebe Grüße,
Virgil.

[Scribee]

Hallo Virgil,

vielen Dank schon mal!
Ok, Postscript kann also nicht mit Ebenen, daran hat ein Laie wie ich nicht gedacht.
Aber:
Die oberste Ebene war der Stanzrahmen, sonst nichts.
Der wurde auch tatsächlich auf allen Probeetiketten gedruckt
Alles andere war auf der unteren Ebene.
Warum wurden dann trotzdem einige Elemente auch dieser unteren Ebene gedruckt?
Offenbar kommt also trotz Postscript aus beiden Ebenen irgendwas "an".

Ich hatte bei beiden Ebenen die Option "Sichtbarkeit" und "Druckbarkeit" aktiviert, weil die Druckerei ja auch im PDF was sehen muss, oder war das falsch?

Darf ich dir denn mal ein Beispiel per PN schicken, damit du da mal reinschauen kannst? Also ein originales scribus-Dokument und die exportierte PDF dazu?

Gruß
Scribee

[Virgil]

Ich hatte bei beiden Ebenen die Option "Sichtbarkeit" und "Druckbarkeit" aktiviert, weil die Druckerei ja auch im PDF was sehen muss, oder war das falsch?

Nö, spricht nichts dagegen.

Darf ich dir denn mal ein Beispiel per PN schicken, damit du da mal reinschauen kannst? Also ein originales scribus-Dokument und die exportierte PDF dazu?

Kannst du gerne machen, aber vergiss dann bitte nicht, das Druckerei-PDF mit den verschwundenen Elementen hinzuzufügen, das würde die Sache erheblich erleichtern.

Das aber nur für den Fall, dass deine Daten so hochsensibel sind, dass du sie hier nicht zeigen kannst und damit andere Ersthelfer und folgende Kandidaten mit dem gleichen Problem ausschließen musst.
Schließlich ist dies ein öffentliches Hilfeforum, keine Privatstunde beim Facharzt.

Viele liebe Grüße,
Virgil.

[vonmae]

Nur ein Hinweis:

Die aktuelle stabile Version von Scribus ist 1.6.2.

[Scribee]

Hallo,
ich durfte Virgil am Wochenende Beispieldateien zusenden, noch hat er/sie nicht geantwortet.
Aber wenn noch jemand bereit wäre, sich die Daten mal anzuschauen, wäre ich sehr dankbar und kann natürlich ebenfalls Beispiele schicken.
Mich würde insbesondere auch interessieren, wie ich mit meinen Hausmitteln "simulieren" kann, was in der Druckerei anders läuft als bei mir, wie ich also schon selbst vorab solche groben Fehler vermeiden könnte, ehe ich sie zum Andruck an die Druckerei schicke.

Denn ich kann ja beim Druck mit Laserdrucker alles drucken und sehen, also den Fehler momentan nicht selbst vorab erkennen.
Danke
Scribee

[utnik]

hallo scribee

ich vermute mal, dass virgil dem problem auf die spur kommt – also warte erst mal ab, was er schreibt. falls dies nicht hilft, sehe ich mir die dateien schon auch mal an und versuche zu klären…

gruss
utnik

[Virgil]

[…] ich vermute mal, dass virgil dem problem auf die spur kommt […]

Tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen.

Mir fällt zwar auf, dass im Exportieren-Menü das Häkchen bei »Ebenen exportieren« nicht gesetzt wurde, aber das kann lange nicht die Erklärung dafür sein, dass es die Mehrzahl der Elemente nicht in den Ausdruck der Druckerei schafft. An den Farbeinstellungen liegt es ebenfalls sicher nicht. Ich bin fürs erste überfragt.

Das sollte sich besser jemand mit Acrobat Pro ansehen. Oder, vielleicht am besten: kontaktier der Einfachheit halber mal direkt die Druckerei und frage unbedarft an, wie sie dort das Problem betrachten.

Viele liebe Grüße,
Virgil.

[Scribee]

Oh je, ausgerechnet meine Datei scheint etwas Außergewöhnliches zu sein ;-(

Danke @utnik, ich habe dir gerade auch eine PN mit den Beispieldateien geschickt.

Und ich werde gleich morgen mal bei der Druckerei anfragen.
Bin eh sehr negativ überrascht, dass die mir diesen Mist geschickt haben, das konnte ja jeder sofort sehen, dass das nicht das sein konnte, was ein Kunde erwartet, da wäre eine schnelle mail viel zielführender gewesen statt eine Schneckenpost. Angeblich war die Datei aus ihrer Sicht technisch ok.

Gruß
Scribee, der langsam nervös wird, ob sich das Problem noch lösen lässt.

Daher gleich nochmal die Frage: Gibt es noch eine andere als die offensichtlichen Möglichkeiten, selbst vorab zu sehen, was bei der Druckerei rauskommen müsste?
Ich habe jedenfalls die Druckvorschau bemüht und alle möglichen Einstellungskombinationen durchprobiert, die Ansicht zeigt meistens genau das, was ich dann auch im PDF sehen, also alles und niemals das, was ich gedruckt im Andruck bekommen hatte.

[utnik]

ok. ich habe mir die datei auch mal angesehen. das problem könnte wirklich mit den ebenen zu tun haben. abgesehen von einem objekt sind die gedruckten elemente einfach alle per 'linienfarbe' definierten umrisse. da die druckerei offenbar die oberste ebene für die schnittkontur reserviert hat, kann es durchaus sein, dass sie auf dieser (in deiner datei einzigen) ebene alles ausser der konturen ausblenden. dann bleibt bei deiner datei halt nicht mehr viel übrig…

ich würde beim .pdf-export mal den haken für 'ebenen exportieren' setzen, bei der druckerei aber gleichzeitig auch anfragen, ob mit der neuen datei nun mehr elemente gedruckt werden (bzw. eine vorschau verlangen…)

ein paar anmerkungen schicke ich dir noch per pn.

gruss
utnik