Scribus Forum

Hallo zusammen,
ich habe neulich in einer längeren Nacht vier Musterseiten (nicht im Sinne von Scribus) für ein geplantes Buch angelegt, als Doppelseiten etwas kleiner als DIN A4. Der Inhalt der Seiten geht von Seite eins bis Seite vier.

Nun habe ich drei Fragen zum PDF-Export:

A)
Kann man diese Seiten als PDF auch so ausgeben, dass aus dem mit DIN-A3-Papier gefütterten Drucker ein Bogen herauskommt, den man nur noch falten muss? (Und Nebenfrage: Wie nennt der Experte dieses "Umverteilen"?)

B)
Ich hatte versucht, in den Einstelllungen des PDF-Exports bei "Pre-Press" Anschnitte anzugeben, aber den Inneren auf 0 gelassen. Das hatte aber nicht funktioniert. Zumindest, wenn ich mit Schneidemarken oder mit Anschnittmarken exportiert habe, war auch ein innerer Rand da. Wobei ich eh den Verdacht habe, dass da immer deutlich mehr Rand war, als ich angegeben hatte. (Das muss ich nocheinmal genauer testen, vielleicht mit einer Art Bild aus Millimeterpapier.)

C)
Die PDF-Datei für die 4 Seiten ist 80 MB groß. Das liegt sicher an den Bildern darin und verspricht einen hochwertigen Druck, aber gibt es denn keine Möglichkeit, auch mal eine deutlich(!) kleinere Datei zu erzeugen, bei der die Bilder von mir aus sehr grob drin stecken? Ich erinnere mich an so eine Möglichkeit bei Inkscape. Zweck der Sache wäre, anderen das Layout und den Text zu übermitteln, wobei die Qualität der Bilder da egal wären.

Vielen Dank für eine Antwort

PS: Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt...
Gehe auf die 60 zu (oh Schreck) und hatte mich im Architekturstudium etwas mit Typografie beschäftigt und damals sogar die ein oder andere Mark damit gemacht - mit TeX. Seither nur dann und wann etwas Berührung mit der Typografie ohne ernsten Hintergrund. Nun denke ich darüber nach, ein Buch für (m)einen Verein selber zu setzen. Was ich bis jetzt in Scribus entdeckt habe, gefällt mir gut!

Nachtrag: Scribus 1.4.4 hatte ich verwendeet.

Hallo Hobbysätzer,

Zu A)
Soweit ich weiß, bezeichnet man diesen Vorgang als „Ausschießen“ und das wird – soweit ich weiß – von der Druckerei erledigt (die verlangen meist explizit unausgeschossene Seiten).
Ich würde das so lösen: Die einzelnen Seiten als einzelne PDFs exportieren, diese dann in einem separaten Scribus-Dokument in Bilderrahmen laden (beim PDF-Export im 2. Dokument angeben, dass die PDFs eingebettet und nicht in Bitmap-Daten umgewandelt werden sollen) und das Ganze so anordnen wie es „aus dem Drucker kommen soll“.
Vielleicht geht das auch einfacher, aber so würde ich mir behelfen ;-)

Zu C)
Du könntest die Auflösung der Bilder im Export-Dialog reduzieren (z.B. auf 180dpi).

Im Anhang befindet sich ein Screenshot des Export-Dialogs mit den relevanten Optionen.

Gruß
Julius

hallo hobbysätzer

Hobbysätzer hat geschrieben:Kann man diese Seiten als PDF auch so ausgeben, dass aus dem mit DIN-A3-Papier gefütterten Drucker ein Bogen herauskommt, den man nur noch falten muss? (Und Nebenfrage: Wie nennt der Experte dieses "Umverteilen"?)

am einfachsten geht das wohl nachträglich mit dem adobe reader. dieser bietet eine 'booklet print'-funktion an.
das umsortieren der seiten für die platzierung auf dem druckbogen nennt sich 'ausschiessen' – normalerweise ist das sache der druckerei.
scribus hat (gleich wie inDesign, quarkXPress und ähnliche) keine eigene imposition engine. das ganze thema ist je nach umfang des dokumentes und art der bindung auch recht komplex.
für den hausgebrasuch reicht aber oft die erwähnte 'booklet print'-funktion. falls du aber die .pdf-datei bereits 'ausgeschossen' weitergeben möchtest, hilft jpdftweak, ein java-progrämmchen, das alles mögliche mit .pdf-dateien anstellen kann.

Ich hatte versucht, in den Einstelllungen des PDF-Exports bei "Pre-Press" Anschnitte anzugeben, aber den Inneren auf 0 gelassen. Das hatte aber nicht funktioniert. Zumindest, wenn ich mit Schneidemarken oder mit Anschnittmarken exportiert habe, war auch ein innerer Rand da. Wobei ich eh den Verdacht habe, dass da immer deutlich mehr Rand war, als ich angegeben hatte.

wenn du schneidemarken und anschnittmarken ausgibst, muss ja die ausgegebene datei allseitig etwas grösser sein – die marken müssen ja auch irgendwo sitzen…
auf der bundseite werden beide marken genau am fertigen seitenrand liegen. nur daran kannst du sehen, wie weit der anschnitt reicht, so lange kein inhalt über den seitenrand hinaus gezogen wird und du dir auch nicht die entsprechenden boxen im adobe reader anzeigen lässt.
brauchst du überhaupt solche marken?

Die PDF-Datei für die 4 Seiten ist 80 MB groß. Das liegt sicher an den Bildern darin und verspricht einen hochwertigen Druck, aber gibt es denn keine Möglichkeit, auch mal eine deutlich(!) kleinere Datei zu erzeugen, bei der die Bilder von mir aus sehr grob drin stecken?

sieh dir dazu mal die seite 'allgemein' des .pdf-exportfensters an. dort kannst du für die bilder eine kompressionsmethode, deren qualität und die ausgabeauflösung angeben. probier mal aus, was mit jpg, mittel bei 150 ppi entsteht – ist für den erwähnten zweck sicher ausreichend, allenfalls sogar noch 'zu gut'…

gruss
utnik

edit: gerade gesehen, dass du bereits eine antwort erhalten hast – kommt davon, wenn man zwischendurch was isst… ich lasse das hier trotzdem stehen, da sich die lösungsvorschläge gegenseitig ergänzen…

Peinlich, peinlich - ich hatte von den Antworten hier gar nichts mitbekommen und sie erst jetzt entdeckt.
Daher, spät aber doch, ein ganz herzliches Dankeschön! Da sind ja richtig gute Tricks dabei!

der Hobbysätzer

Hallo,

ich bin ganz neu bei Scribus und ebenso im Forum.

Habe gerade eine Einladungskarge gestaltet. Sie besteht aus einem Foto im Bildrahmen und einem Text im Textrahmen. Der Textrahmen liegt über dem Foto und ist in Scribus auch klar zu erkennen. Wenn ich jedoch die Grafik als PDF exportiere, wird nur das Bild exportiert. Der Text verschwindet spurlos. Ich habe auch mal versucht, nur den Text als PDF zu exportieren. Ergebnis: Ein PDF als weißes Blatt. Offensichtlich gibt es also ein Problem mit dem Export des Textes.

Woran kann das liegen? Was kann ich tun?

Ich benutze einen Mac.

Vielleicht hast du den Text auf einer Ebene liegen, für die der Druck deaktiviert ist?

Hast du beim Export zu PDF die Schriftart eingebettet? Eventuell hilft es, wenn du sie zusätzlich in Kurven umwandelst.
Gruß Anke

hallo friedrich

ich würde mal den ansatz von hobbysätzer verfolgen. neben einer nicht zu druckenden ebene könnte auch der textrahmen als einzelnes objekt für den export gesperrt sein.
das eine wird in der 'ebenen'-palette (f6), das andere unter 'eigenschaften' (f2) → 'x, y, z' eingestellt. (jeweils das icon mit dem drucker…)
einbetten oder umwandeln der schrift hat mit deinem problem nichts zu tun.

gruss
utnik

Vielen Dank für Eure Tipps!

Ich habe das Problem durch ausprobieren inzwischen selbst gelöst. Mit "Schriftarten einbetten" in der "Als PDF speichern"-Maske ging es dann. Ist eine Sache, die ich von anderer Software überhaupt nicht kannte, aber man lernt ja nie aus.

Super, dass du eine Lösung gefunden hast