neues Feature in 1.5 Fußnoten

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Anke
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neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von Anke »

hi
ich habe mir die Funktion Fußnote angeschaut. Leider kommt es dabei immer wieder zu Abstürzen. Ich würde jetzt gerne wissen, ob ich die Funktion falsch bediene oder ob es am Programm liegt.
Getestet habe ich das ganze mit der 1.5.1 Daily Built (25.5.2015) auf Linux Mint

Folgende Vorgehensweise:
  • öffne einen Textrahmen und fülle ihn mit Beispieltext
  • Markiere ein Wort
  • Rechtsklick - Marke einfügen - Fuß-/Endnote
  • Fehlermeldung: Absturz durch Signal #6
Zweite Variante
  • öffne einen Textrahmen und fülle ihn mit Beispieltext
  • Menü Bearbeiten - Fuß- und Endnotenstile
  • Präfix hinzufügen, Mark Character Style auf Default Character Style, Note Paragraph Style auf Default paragraph Style
  • Markiere ein Wort
  • Rechtsklick - Marke einfügen - Fuß-/Endnote
  • Funktion fügt die (1) hinter dem Wort ein, stürzt dann aber auch ab
  • Fehlermeldung: Absturz durch Signal #6
Viele Grüße
Anke
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utnik
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von utnik »

hallo anke
Anke hat geschrieben:…Getestet habe ich das ganze mit der 1.5.1 Daily Built (25.5.2015) auf Linux Mint
die daily builds sind wirklich oft recht unstabil. wenn du auf diesem level testen willst, würde ich dir empfehlen, parallel dazu auch die soweit 'stabile' version 1.5.0 zu installieren, damit du probleme dort gegenchecken kannst, bevor du sie meldest. die info, ob das proplem nur im neuesten 'schnappschuss' vorkommt, ist nicht ganz unwichtig – ich würde in solchen fällen grundsätzlich noch die nächste kompilierung testen, bevor ich sowas melde. fehler in 1.5.0 wären dagegen 'sofort meldepflichtig'.

zum konkreten problem kann ich leider nichts sagen, da ich noch nicht die zeit fand, mit 1.5.0 rum zu spielen…

gruss
utnik
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a.l.e
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von a.l.e »

parental warning!

die fussnoten könnten noch aus scribus 1.5.x rausfliegen...
das wurde vor der release vom team "versprochen"...

eher vermeiden, wenn das dokument in die zukunft weiter bearbeitet werden soll...

ansonsten wurden sie früher getestet und funktionierten ziemlich ok... persönlich habe ich sie länger nicht mehr ausprobiert...
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Arran
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von Arran »

Als selber nicht-Anwender von Fussnoten gebe ich trotzdem zu bedenken, dass das ein «Seich» wärfe, wenn dieses Feature rausfliegen würde.

Mein Sohn studiert seit nun zwei Jahren an der University of Edinburgh Geschichte. Er hat praktisch alle drei Wochen ein «akademisches» Essyay abzuliefern (dh. er muss mindestens 10 unterschiedliche Quellen durchgeackert haben und pro Seite auch mindestens eine Fussnote abliefern. Mit dem Office-Programm funktioniert das perfekt, mit Scribus ohne wird wohl kein Student je solche Ausbildungs-Arbeiten, geschweige denn echte Dissertationen erstellen.
Ein Cicero muss nicht zwangsläufig 12 Punkte haben, wie ein Waisenkind auch nicht immer im Heim leben muss.
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a.l.e
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von a.l.e »

darum habe ich damals gefreut, als cezary sie programmiert hat!
seine implementation hat aber zu wenig liebe vom team bekommen...
... und sie ist jetzt eher unbrauchbar.

es ist geplant im nachhinein die fussnoten wieder (besser) zu implementieren.

die fussnoten sind aber schwieriger in einen DTP-programm als in der text verarbeitung zu implementieren...
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Arran
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von Arran »

Letzteres ist mir schon klar. Es war auch immer vom Teufel im Bleisatz. Ich habe immer versucht, mich von Jobs als Metteur von wissenschaftlichen Traktaten und Büchern zu drücken. Wenn es schlecht lief, musste man bei einer Autorkorrektur auf Seite 4 eines Kapitels (angenommen) alle Seiten bis zum Kapitelende wegen vielleicht nur einem zusätzlichen Wort neu umbrechen. Mit Monotype-Satz konnte man solche Umbrüche im Handsatz oft auf drei, vier Seiten begrenzen, indem man Trennungen und Wortabstände etwas liberaler anwendete, nicht aber im Zeilensatz-Text.
Ein Cicero muss nicht zwangsläufig 12 Punkte haben, wie ein Waisenkind auch nicht immer im Heim leben muss.
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Ella
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von Ella »

Hallo zusammen
Es wäre ein echter Gewinn, wenn man jetzt auch mit Scribus Fußnoten und vielleicht sogar ein Stichwortverzeichnis möglich wäre.
a.l.e. weißt du, warum wird dieses Feature dann so vernachlässigt behandelt wird?

Viele Grüße
Ella
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a.l.e
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von a.l.e »

hi ella

also ich habe grössteils der fussnoten-entwicklung mitverfolgt, werde meine persönliche meinung aber nur unter folter preisgeben :-)

mmm... ok ich probiere doch etwas zu erzählen. aber nur kurz...

die fussnoten wurden von jemand ausserhalb vom team entwickelt, er hatte wenig programmiererfahrung dafür viel mut und ausdauer; es hat sehr lang gebraucht, bis sie überhaupt akzeptiert wurden, und sie wurden dann stark verändert im code integriert.

es ist möglich, dass eine neue implementation vor 1.6 kommen wird...

ciao
a.l.e
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Ella
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von Ella »

Hallo a.l.e
danke für die Information.
Folter brauchst du bestimmt nicht zu fürchten. Es wäre sehr schön, wenn die Fußnoten in der nächsten stabilen Version ohne Probleme funktionieren würden.

Viele Grüße Ella
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Manutius
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Re: neues Feature in 1.5 Fußnoten

Beitrag von Manutius »

Als selber nicht-Anwender von Fussnoten gebe ich trotzdem zu bedenken, dass das ein «Seich» wärfe, wenn dieses Feature rausfliegen würde.

Mein Sohn studiert seit nun zwei Jahren an der University of Edinburgh Geschichte. Er hat praktisch alle drei Wochen ein «akademisches» Essyay abzuliefern (dh. er muss mindestens 10 unterschiedliche Quellen durchgeackert haben und pro Seite auch mindestens eine Fussnote abliefern. Mit dem Office-Programm funktioniert das perfekt, mit Scribus ohne wird wohl kein Student je solche Ausbildungs-Arbeiten, geschweige denn echte Dissertationen erstellen.
Lieber Arran, deinetwegen habe ich mich gerade in diesem Forum angemeldet - wenn hier ein altgedienter Satzprofi mitdiskutiert, der sich mit Ciceros und Waisenkindern auskennt, dann besteht die Chance einer sinnvollen Verständigung.

Deine Bemerkung zu den akademischen Arbeiten deines Sohnes erinnert mich allerdings an eine Diskussion in irgendeinem englischen Forum gegen Ende der 1990er Jahre (lange bevor es Scribus gab): Jemand, der sich damals für seine Diplomarbeit das Programm Pagemaker gekauft hat, war völlig fassungslos, als er zur Kenntnis nehmen musste, dass Pagemaker keine Fußnotenfunktion hat. Auch QuarkXPress und InDesign und die meisten weniger bekannten Konkurrenzprodukte hatten das damals nicht.

In den 1980er Jahren entstanden Office-Textverarbeitungsprogramme als Substitut für die Schreibmaschine. Zu den großen Vorteilen digitaler Textverarbeitung gehörte die Möglichkeit der Verwaltung von Fußnoten. DTP-Programme hingegen entstanden als Substitut für das, was im Bleisatz die Mettage und im Fotosatz die Seitenmontage war: also als Ersatz für Leuchttisch, Skalpell, Klebstoff usw. Sie waren gemacht für die flexible Gestaltung von Seiten (Plakate, Flyer, Zeitschriften usw.) mit Text und Bildern, die man als Objekte auf einer auf dem Bildschirm liegenden Seite platziert - also für den manuellen, nicht für automatisierten Seitenumbruch. Für den Werksatz waren die meisten DTP-Programme nicht gemacht; Fußnotenfunktionen hatten nur Ventura sowie der in erster Linie für technische Publikationen gedachte Framemaker. Die "altmodischen" Fotosatzsysteme, wo man Befehlscodes eingeben musste, waren für den Werksatz viel, viel besser. Heute werden für die automatisierte Erstellung von hochklassigem komplexen Werksatz mit Fußnoten, Marginalien usw. im professionellen Bereich meist Programme wie z.B. Arbortext (ehemals 3B2) eingesetzt - das kostet einen fünfstelligen Betrag. Sie sind gemacht für Anwender, die damit Geld verdienen, und sie können alles, was man sich wünscht. Die Aufnahme von Fußnotenfunktionen in InDesign und QuarkXPress erfolgte erst vor etwa zehn Jahren.

Für akademische Arbeiten ist die beste Alternative zu Office-Programmen nach wie vor LaTeX. Das kann zwar nicht alles, was Arbortext kann, aber doch enorm viel. Der Nachteil ist: Wenn man mit LaTeX eigene Gestaltungen realisieren möchte, muss man programmieren. So etwas habe ich schon gemacht. Für typische akademische Arbeiten ist LaTeX jedoch schon "out of the box" viel besser als alles andere.

Das Problem ist doch: Eine professionelle, über die Möglichkeiten von Office-Textverarbeitungen hinausgehende Fußnotenfunktion muss sehr komplexe Anforderungen erfüllen. Es genügt nicht, Text irgendwie nach unten zu stellen. Ich nenne nur eine: Korrekter Fußnotensatz erfordert, dass eine Fußnote, die üblicherweise in kleinerem Schriftgrad als die Grundschrift gesetzt wird, an der Unterkante des Satzspiegels an der untersten Schriftlinie ausgerichtet wird - nicht nach der Unterlänge. Soweit ich sehe, bietet Scribus 1.5 diese Möglichkeit nicht, und Office-Programme machen es natürlich auch nicht - die kennen gar keine Schriftlinien und füllen die Seite bis zur Unterlänge. LaTeX macht es selbstverständlich automatisch korrekt.

Eine Fußnotenfunktion ist nicht das Wichtigste, was ich mir von Scribus wünsche, weil es für den Satz von Werken mit Fußnoten im Bereich der freien Software die insgesamt viel bessere Alternative LaTeX gibt.

Vielmehr wäre ich heilfroh, wenn Scribus wenigstens die elementaren Satzfunktionen böte, die QuarkXPress 4 im Jahr 2000 hatte: vertikaler Keil, Absatzlinien (die man für Dachzeilen in Zeitungen oder Zeitschriften braucht), verschiedenen Einstellungen für die Silbentrennung in Absatzformaten usw. All das fehlt in Scribus leider, man bleibt auf umständliche Workarounds angewiesen.
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