Copyright bei Schriften

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Lehrerin
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Copyright bei Schriften

Beitrag von Lehrerin »

Hallo Arran,
Arran hat geschrieben:Das Thema an sich – elektronische Veränderung von Fonts – ist schon einer Diskussion bedüftig. Dazu bedarf es allerdings eines speziellen Themas an sich, das vielleicht sogar oben gehalten werden sollte. Es sind dabei ja viele Aspekte zu beachten.
Nach meiner Erfahrung machen es sich die meisten Leute gar nicht bewusst, dass irgend jemand diese Fonts "gemacht" haben muss und dass sie unter geistiges/künstlerisches Eigentum (Copyright) fallen.

Kannst du nicht mal dazu etwas Grundsätzliches fürs Wiki schreiben, auf das man dann verweisen kann?
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Anke
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Re: Beiträge löschen

Beitrag von Anke »

Hallo Lehrerin

ich glaube schon, dass es den Anwendern bewusst ist, welche Arbeit und künstlerische Fähigkeiten in einem Font stecken. Womit die meisten Anwender Probleme haben ist: Was ist anwenden und was ist verändern.

Soweit ich informiert bin, gehört zur Anwendung auch die künstlerische Bearbeitung eines Wortes, wie z. B. bei der Gestaltung eines Logos.
Eine Veränderung eines Fonts bezieht soweit ich weiß, immer den gesamten Schriftsatz ein. Verändern, als neue Schrift speichern und dann weitergeben. Das ist nur bei den Schriften erlaubt, die Public Domain (gemeinfrei) lizensiert sind.

Problematisch wird es mit kommerziellen Schriftarten (Arial, Times New Roman, Helvetica...), wenn sie in ein PDF eingebettet werden. Bei der elektronischen Weitergabe, gibt man dann nicht nur den Newsletter oder ähnliches weiter, sondern auch die Schriftart, die darin eingebettet ist in ihrem gesamten Schriftsatz.

Ich weiß nicht, wie es in anderen deutschsprachigen Ländern mit dem Urheberrecht bzw. den Lizenzen einer Schriftart gehalten wird. Das müsste man dann entsprechend differenziert im Wiki hinterlegen.
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Arran
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Re: Beiträge löschen

Beitrag von Arran »

Arial, Times New Roman, und andere mit Windows veröffentlichte Schriften sollten unbeschränkt, auch kommerziell, verwendet werden dürfen. Zumindest für die Arial hat Migrosaft ja hunderte von Millionen Abfindung an die EU leisten müssen. Allerdings weiss ich nicht ob die Nachkommen von Miedinger etwas davon bekommen haben. Ganz sicher allerdings die Linotype, die wohl die beiden Verfahren initiiert hat. Dasselbe gilt mit Apple und der Helvetica.

Bei allen hingegen ist eine Veränderung an der DNS der Glyphen ganz sicher offiziell nicht erlaubt. Nur, wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter. Es darf auch angenommen werden, dass die Schriftenrechte-Inhaber genau geprüft haben, ob sie Office-Suiten und andere Softwarefirmen belangen könnten, wenn die eben solche Fett- und Kursiv-Knöpfe einbauen und ob dann im konkreten Fall 100% nachgewiesen werden kann, ob das gedruckte oder auf dem Bildschirm erscheinende Glyph tatsächlich von der bestimmten Schrift x stammt und mittels des Knopfes von Normal auf Fett verändert wurde. Ich glaube nicht, dass so ein Nachweise «ohne Zweifel» ohne Hausdurchsuchungen, Computerbeschlagnahme, etc je gebracht werden könnte und vor allem wäre der Aufwand in absolut keinem Verhältnis zum anschliessenden Urteil. Mehr als eine Verwarnung und vielleicht eine bedingte Busse würde das wohl kaum absetzen. Nicht mal, wenn der «Spiegel» das allwöchentlilch tausend Mal einsetzen würde.

Für mich ist die Sensibilisierung der Benutzer wichtig, dass hinter diesen Fonts meistens wirklich viel Arbeit steht, kreative aber vor allem auch Fleiss-Arbeit.
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Anke
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Re: Copyright bei Schriften

Beitrag von Anke »

Die Diskussion zu den rechtlichen Aspekten habe ich vom Thema getrennt und in diesen neuen Beitrag verschoben.

Gruß Anke
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Lehrerin
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Re: Beiträge löschen

Beitrag von Lehrerin »

Hallo Anke,
Anke hat geschrieben: ich glaube schon, dass es den Anwendern bewusst ist, welche Arbeit und künstlerische Fähigkeiten in einem Font stecken.
Nicht die einfachen Anwender ohne Hintergrundwissen, wie sie z. B. in meinen VHS-Kursen auftauchen. Die sind von der Vorstellung, dass eine Schrift dem Copyright unterliegen könnte konsterniert.

Beispiel 1: "Womit haben Sie Ihren Text geschrieben?" - "Na mit Windows!"
Beispiel 2: "Schriftarten kann man installieren? Ich habe gedacht, die sind im Computer eingebaut!"

Und solche Leute kommen durchaus auch auf Scribus, wenn sie z.B. ihre Kirchen- oder Vereinsblättchen aufmotzen wollen.

Deshalb hatte ich Arran gebeten, etwas Grundsätzliches zu schreiben.
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